Expertenhilfe für sozial Schwächere

KOOPERATION MIT DEM MIETERBUND

Expertenhilfe für sozial Schwächere

KREIS LIPPE. Das Jobcenter Lippe und der Fachbereich Jugend, Familie und Gesundheit des Kreises haben jetzt mit dem Mieterbund Ostwestfalen-Lippe und Umgebung e.V. eine Kooperationsvereinbarung geschlossen.

Unterzeichneten im Jobcenter Lippe eine Kooperationsvereinbarung, damit künftig Empfänger von Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe einfacher ihre Rechte als Mieter wahrnehmen können (v.l.): Veronika Rosenbohm (Vorsitzende des Mieterbundes OWL), Henning Matthes (Vorstand des Jobcenters Lippe) sowie Claudia Holzkämper (Fachgebietsleiterin Wirtschaftliche Hilfen im Fachbereich Jugend, Familie und Gesundheit beim Kreis Lippe).

Danach können in Einzelfällen die Mitgliedsbeiträge für den Mieterbund durch das Jobcenter bzw. den Kreis Lippe übernommen werden. Künftig können sich Mieter, die Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe erhalten, nach Abstimmung mit dem Jobcenter, dem Kreis oder den Sozialämtern der 16 Städte und Gemeinden an die Experten des Mieterbundes wenden, wenn es um Mietmängel oder etwa Unstimmigkeiten bei der Nebenkostenabrechnungen geht. Die Vereinbarung gilt zunächst für ein Jahr. Das Jobcenter Lippe unterstützt im Kreisgebiet rund 13.000 Haushalte bei den Kosten der Unterkunft. Der Kreis bzw. die örtlichen Sozialämter zahlen die Miete für derzeit rund 4.000 Personen.

"Es ist gut, dass wir im Interesse unserer Kundinnen und Kunden nun zu dieser Vereinbarung mit dem Mieterbund kommen", findet Jobcenter-Vorstand Henning Matthes. Bislang hätten sozial schwächere Personen häufig Schwierigkeiten, gegen Missstände vorzugehen. Nach der Rechtsprechung des Bundessozialgerichts sind die Jobcenter verpflichtet, den Antragsteller in die Lage zu versetzen seine Rechte gegenüber dem Vermieter wahrzunehmen.

Das Jobcenter beziehungsweise die Sozialämter können nun in Einzelfällen Betroffene an den Mieterbund vermitteln und übernehmen dann die Kosten. Es erfolgt wie bei allen Mitgliedern des Mieterbundes eine umfassende mietrechtliche Bearbeitung des Anliegens.

„Wir freuen uns, durch diese enge Zusammenarbeit mit dem Mieterbund, den Leistungsberechtigten eine professionelle Hilfe und Betreuung bei Mietrechtsfragen anbieten zu können, betont Claudia Holzkämper, Fachgebietsleiterin Wirtschaftliche Hilfen beim Kreis Lippe.

Auch Veronika Rosenbohm, Vorsitzende des Mieterbundes OWL, hält die Vereinbarung für sinnvoll: "Mit dieser Kooperation schließen wir eine Vertretungslücke. Denn jetzt können auch einkommensschwache Mieter von unseren Leistungen profitieren und sich beispielsweise gegen ungerechtfertigte Forderungen von Vermietern wehren. Wir hoffen, dass von diesem Angebot rege Gebrauch gemacht und die Kooperation sowohl für die Leistungsempfänger als auch für das Jobcenter und den Kreis Lippe ein voller Erfolg wird".

Für Fragen rund um das Thema Wohnen zur Miete bietet der Mieterbund OWL und Umgebung e.V. seinen Mitgliedern umfassende Informationen und qualifizierte Rechtsberatung. Etwa 18.000 Menschen gehören dem Verein im Raum OWL an und nutzen das umfangreiche Dienstleistungsangebot. Im Kreis Lippe ist der Mieterbund in Detmold und Bad Salzuflen mit einem eigenen Büro vertreten und betreut rund 2.900 Mitglieder.

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